Ein paar Informationen zu Leistung (Watt) und PSU (= Power Supply Unit = Netzteil) was muss Deine verbauten PC-Komponenten wie Prozessor, Grafikkarte und Co. stabil unter Last leisten.
Mehr Informationen zum Netzteil
Beispiel 700W modulares Netzteil 80plus
Wenn du das Problem noch nicht kennst, wirst du es bald kennen lernen:
Du hast deinen Gaming Rechner zusammengestellt, alle Komponenten super aufeinander abgestimmt und nur noch das Netzteil (PSU, Power Supply Unit) fehlt – nur noch das Netzteil?
- Wieviel Power benötigt denn dein Rechner nun eigentlich?
- Was ziehen alle Komponenten im Idle Mode und wieviel Strom benötigen die Komponenten in der Spitze, wenn du mal einen richtigen Gaming-Marathon hinter dich bringst…?
Wenn ein neuer Rechner zusammengestellt wird oder das Aufrüsten des PCs ansteht, machen sich viele Anwender zwar Gedanken um die Kernkomponenten wie CPU und Grafikkarte, vernachlässigen dabei aber häufig das Netzteil. Dabei kann das falsche Netzteil im PC unangenehme Folgen haben und für ein instabiles System oder einen zu hohen Stromverbrauch sorgen, je nachdem ob das Netzteil zu schwach oder überdimensioniert ist.
Der Markt hält viele verschiedene PC-Netzteile mit Nennleistungen zwischen 350 und über 1000 Watt für dich bereit und unterschiedliche Zertifikatsabstufungen können zusätzlich Verwirrung stiften. Welches Netzteil geeignet ist, hängt natürlich vom Stromverbrauch der Komponenten ab, dabei gibt es aber vor allem bei Prozessoren und Grafikkarten große Unterschiede.
Wenn du dir ein wenig Zeit nimmst, kannst du aber ganz einfach ausrechnen, wie viel Leistung dein PC Netzteil anliefern können muss.
CPU und Grafikkarte sind die größten Stromverbraucher
Möchtest du das richtige PC Netzteil errechnen, solltest du vor allem auf die CPU und auf die Grafikkarte ein besonderes Augenmerk legen, denn die beiden Komponenten sind mit Abstand die größten Stromverbraucher im System.
Ein hochgezüchteter Prozessor kann bis zu 150 Watt aus der PSU ziehen, in Extremfällen sind sogar mehr als 250 Watt Strombedarf möglich.
Grafikkarten können den Stromverbrauch der CPU aber problemlos toppen. Vor allem die leistungsstarken Grafikchips, die typischerweise in Gaming-PCs zum Einsatz kommen, verbrauchen schnell bis zu 250 Watt und mehr. Besitzt die Grafikkarte zwei Kerne steigt der Wert oft sogar auf mehr als 500 Watt. Setzt du zwei oder mehr Grafikkarten im SLI-Verbund oder im Crossfire-Modus ein, musst du den Stromverbrauch natürlich dementsprechend multiplizieren.
Das große Problem bei der Wahl des richtigen Netzteils sind die großen Unterschiede beim Strombedarf: Während man sich bei den anderen Komponenten des Rechners auf gewisse Standardwerte verlassen kann, gibt es bei Prozessoren und Grafikkarten, je nach Leistungsklasse, eine breite Spanne.
TDP ist der Schlüssel zum Erfolg
Zum Glück gibt es einen Weg, mit dem du trotz der großen Unterschiede ziemlich genau das richtige PC Netzteil berechnen kannst. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Thermal Design Power, kurz TDP, die in den technischen Spezifikationen von CPUs und Grafikkarten zu finden ist.
Mit der TDP gibt der Hersteller die maximale thermische Verlustleistung in Watt an, die einerseits die Grundlage der Kühlung darstellt, aber auch für die Berechnung der Stromzufuhr herangezogen werden kann. Die TDP bezieht sich auf hohe Lasten, die bei einer starken Auslastung der Chips erreicht werden.
Dazu zählen Szenarien wie die Videokodierung oder Spiele, bei denen CPU und Grafikkarte oft Schwerstarbeit verrichten müssen.
Der TDP-Wert gibt den Stromverbrauch zwar nicht hundertprozentig genau wieder, da der reelle Strombedarf in der Praxis meist etwas unter der TDP liegt, trotzdem eignet sich die TDP hervorragend als Richtwert, um das richtige Netzteil für den Rechner zu ermitteln. Da du die technischen Spezifikationen von CPUs und Grafikkarten schon vor dem Kauf auf den Webseiten der Hersteller einsehen kannst, lässt sich die TDP schon bei der frühen Planung eines neuen Systems berücksichtigen.
So funktioniert das ausrechnen des Netzteil
Nimm den maximalen Stromverbrauch (Watt) deiner aktuellen und eingebauten Grafikkarten und Prozessoren. Neben diesen Hauptstromfressern Deines Gaming PCs sind zudem noch die durchschnittlichen Stromverbräuche weiterer Komponenten wie dem Mainboard, HDDs, SSDs, Laufwerken etc. wichtig.
Auf Basis Deiner individuellen PC-Konfiguration kannst Du mit Hilfe dieser Daten dann ermitteln, wieviel Leistung maximal von Deinem PC (also unter Volllast) verbraucht wird. Um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, solltest Du auf den eigentlichen Gesamt-Maximalverbrauch Deiner Komponenten nochmal ein Puffer von 20% aufgeschlagen.
Als Ergebnis erhältst Du die Summe der maximalen Stromverbräuche der Einzelkomponenten Deines PCs und damit den Gesamstrombedarf in Watt.