Ein Gaming-PC unterscheidet sich in einigen Punkten von einem Computer, der im Büro genutzt wird oder als Medien-PC dient. Aus diesem Grund sind Gaming-PCs auch teurer als andere Rechner. Wer bei der Anschaffung zu viel spart, ist eventuell mit der Leistung unzufrieden, denn das neue Lieblingsspiel läuft nicht wie gewünscht. Was gibt es also bei der Anschaffung zu beachten und wie viel muss mindestens in einen Gaming-PC investiert werden?
Was sind die teuersten Komponenten bei einem Gaming-PC?
Bei einem Gaming-PC kommt es auf die Leistung einer Reihe von Komponenten an. Dabei geht es nicht nur um die Leistung der einzelnen Komponenten, sondern auch um eine gezielte Abstimmung. Nur ein sinnvoll zusammengestelltes System erzielt so die gewünschte Leistung in den Spielen. Die wichtigsten Komponenten hierbei sind:
- Prozessor
- Grafikkarte
- Arbeitsspeicher
- Festplatte
- Netzteil
Ebenfalls von Bedeutung ist das verwendete Mainboard, auf dem sich Prozessor, Arbeitsspeicher und die Grafikkarte befinden. Beispielsweise bieten nicht alle Mainboards Platz für vier Riegel Arbeitsspeicher, was bei einem Gaming-PC ein limitierender Faktor ist.
Bei der Festplatte kommt es nicht nur auf die Kapazität an. Es gibt große Unterschiede bei der Technik und dies wirkt sich deutlich auf die Geschwindigkeit des Gesamtsystems aus. In Gaming-PCs kommen in der Regel die schnellen M.2 SSDs zum Einsatz. Solche Systeme booten schnell und auch Spiele laden zügig. Langsame HDDs mit 5.400 Umdrehungen pro Minute sind in einem Gaming-PC als erster Datenspeicher hingegen fehl am Platz.
Beim Netzteil ist es wichtig, darauf zu achten, dass es ausreichend Leistung für die Hardware bereitstellt. Gaming-PCs haben einen deutlich höheren Stromverbrauch. So gilt, dass das Netzteil niemals bei mehr als 80 Prozent Last betrieben werden und generell von einem hochwertigen Markenherstellen kommen sollte. Für Gaming-PCs sind Netzteile mit mindestens 500 Watt ratsam.
Die Grafikkarte – das Herzstück jedes Gaming-PCs
Die Grafikkarte ist eine der wichtigsten Komponenten, denn sie ist ausschlaggebend dafür, wie flüssig ein Spiel dargestellt wird. Reicht die Leistung nicht aus, müssen die Details minimiert oder die Auflösung verkleinert werden. Beides ist ärgerlich, wenn der Gaming-PC extra für ein bestimmtes Spiel angeschafft wird.
Die Auswahl an Grafikkarten für Gaming-PCs ist enorm groß. Gleiches gilt für das Preisspektrum. So gibt es Grafikkarten für mehr als 1.500 Euro. Die meisten Spieler benötigen hingegen ein solches Topmodell nicht. Grafikkarten, die für die meisten Spiele vollkommen ausreichend sind, gibt es bereits ab 200 Euro aufwärts.
Vor der Anschaffung eines Gaming-PCs ist es also enorm wichtig, sich mit Ranglisten und Tests von Grafikkarten auseinanderzusetzen. Dort finden sich auch klare Vergleiche, wie sich eine bestimmte Grafikkarte in verschiedenen Spielen schlägt. So lässt sich gezielt herausfinden, welche Grafikkarte zum eigenen Budget sowie den angepeilten Spielen passt.
Welche CPU ist für einen Gaming-PC geeignet?
Ebenso wichtig wie die Grafikkarte ist der Prozessor. Über den Prozessor werden die Daten des Spiels verarbeitet und an die Grafikkarte weitergeleitet. Ist die CPU also nicht ausreichend leistungsstark, dann sinkt die Performance des Spiels.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass moderne Videospiele von Prozessoren mit vielen Kernen profitieren. Das gilt jedoch nicht unbegrenzt und so spielt die Taktfrequenz pro Kern ebenfalls eine Rolle. Zudem sind Prozessoren mit zwölf oder mehr Kernen natürlich auch deutlich teurer, haben aber teilweise keinen oder nur einen geringen Mehrwert.
Für einen Gaming-PC mit niedrigem Budget reicht aus diesem Grund auch ein Quad-Core-Prozessor, die teilweise ab 150 Euro verfügbar sind. Das ist jedoch die untere Grenze und wer Luft für die Zukunft haben will, greift zu einem Prozessor mit acht oder mehr Kernen.
Für welche Spiele wird ein Gaming-PC benötigt?
Ein Gaming-PC wird speziell für sehr anspruchsvolle und aktuelle Videospiele benötigt. Das sind zum Beispiele Spiele aus der Klasse Forza Horizon 5, GTA 6 oder Baldur’s Gate 3.
Die Entwicklung solcher Spiele ist ebenfalls sehr anspruchsvoll. Dies geschieht mithilfe von speziellen Softwareumgebungen, sogenannten Engines. Das ist auch einer der Gründe, warum die Anforderungen von Spielen aus einer Generation oft sehr ähnlich sind, denn sie beruhen nicht selten auf derselben oder einer ähnlichen Engine.
In einem Bachelor of Arts mit dem Fokus auf Game Design und Development werden die notwendigen Fähigkeiten vermittelt, um mit einer solchen Game Engine umzugehen. Außerdem geht es hier um das allgemeine Design von Videospielen. Solche Spiele sind in den letzten Jahren immer komplexer geworden. Besonders im Bereich Level Design und Grafik haben sich die Spiele deutlich entwickelt. Da ist es kein Wunder, dass immer leistungsfähigere Gaming-PCs benötigt werden, um die Spiele in allen Details zu genießen.
Die Details bei Spielen sind sowohl für die Entwickler als auch die Spieler wichtig. So liegt der Fokus immer mehr auf dem Realismus. Spieler suchen die Erfahrung von möglichst realistischen und detailgetreuen Umgebungen. Für die Entwickler ist die Herausforderung, diesen Realismus mit den technischen Möglichkeiten umzusetzen. Auch das ist Teil des Bachelors, wenn es um das Game Design geht.
Mehr Realismus und bessere Grafik erhöhen die Anforderungen an die Hardware. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Auflösung der Spiele, die immer weiter steigt. Früher hatten Spiele eine Auflösung von 640×480 Pixeln, heute können Spieler sogar Auflösungen von 3840×2160 Pixeln wählen. Alleine daran wird deutlich, wie viel mehr Inhalte ein solches Bild hat, und die Grafikkarte muss diese in Echtzeit berechnen. Das gibt Spieleentwicklern gleichzeitig mehr Freiheit, die eigene Kreativität auszuleben und Inhalte zu entwickeln.
Optionen zum Sparen – zum Gaming-PC mit niedrigem Budget
Wer für die Anschaffung des neuen Gaming-PCs nur ein knappes Budget zur Verfügung hat, sollte keinesfalls an der falschen Stelle sparen. Es gibt jedoch einige Optionen, die den Preis reduzieren und kaum oder keine Auswirkung auf die Leistung haben.
Eine Möglichkeit ist es, den PC selber zusammenzubauen. Dafür ist etwas Geschicklichkeit erforderlich. Anleitungen mit Videos gibt es im Internet ausreichend. So lassen sich schnell bis zu 15 Prozent der Gesamtkosten sparen. Es bleibt jedoch das Restrisiko, beim Zusammenbau einen Fehler zu begehen, der im schlimmsten Fall Teile des neuen PCs beschädigt.
Sinnvoller ist es vielleicht, bei der Peripherie zu sparen. Eine neue Gaming-Tastatur oder eine teure Maus müssen nicht unbedingt zusammen mit dem neuen PC angeschafft werden. Das Budget hierfür ist besser in einer leistungsstarken Grafikkarte oder einer besseren CPU angelegt. Tastatur und Maus lassen sich immer noch zu einem späteren Zeitpunkt nachkaufen.