Wie funktionieren Blockchain Spiele?

Die Technologie der Blockchain hat die Gaming-Industrie in wenigen Jahren vollkommen revolutioniert. Während sie auch in anderen Branchen Einfluss nimmt, bietet sie im Gaming vor allem drei Aspekte: Transparenz, Sicherheit und wahres Eigentum an digitalen Assets, die in der modernen Welt immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Bis 2030 wird eine Marktgröße von mehr als 65 Milliarden US Dollar erwartet – ein rasantes Wachstum im Vergleich zu den 5 Milliarden US Dollar im Jahr 2023. Doch was sind Blockchain Spiele eigentlich und warum investieren immer mehr große Unternehmen wie Ubisoft, Square Enix und Animoca Brands in die Technologie?

Die Grundlagen der Blockchain Spiele

Zu den Blockchain Spielen gehört jedes Videospiel, bei dem Vermögenswerte wie NFTs und Token mithilfe der Technologie der Blockchain verwaltet werden. Die Blockchain nutzt dafür dezentralisierte Netzwerke wie Ethereum, Solana, Polygon und BNB Chain. Doch worin genau liegt der Unterschied zu den herkömmlichen Spielen? Bei Blockchain Spielen können Spieler echten Besitz haben, mit In-Game-Items handeln und Play-to-Earn-Modelle ausprobieren. Auch in der Welt der Online Casinos kann man bereits auf Basis der Blockchain spielen. Bei Crash Casinos mit Krypto spielen hat für viele Menschen einen besonderen Reiz, denn Crash Games wie Aviator zählen zu den gefragtesten Spielen in den Online Casinos. 

Das Play-to-Earn-Modell (P2E)

Das Herzstück vieler Blockchain Spiele ist das Play-to-Earn-Modell. Mit ihm verdienen Spieler Kryptowährungen oder auch NFTs, während sie sich im Spiel befinden. Zu den bekanntesten Spielen, die diesen Modus anbieten, gehört Axie Infinity (AXS, SLP), indem Spieler Axies verkaufen und dadurch Einkommen generieren können. Auch das beliebte Spiel Gods Unchained (GODS) nutzt diese Technik. Hier können Spieler NFT Karten sammeln und sie dann tatsächlich auch außerhalb des Spiels besitzen.

On-Chain und Off-Chain Mechanismen

Tatsächlich nutzen aber nicht alle Blockchain Spiele die Technologie in gleichem Umfang. Grundsätzlich gibt es zwei Modelle, auf denen die Spiele basieren: On-Chain- und Off-Chain-Spiele mit Blockchain-Integration.

On-Chain-Spiele funktionieren vollständig auf Basis der Blockchain. Jede Aktion eines Spielers wird in einem Smart Contract gespeichert und ist damit unveränderlich dokumentiert. Ein Beispiel dafür ist das sogenannte Decentraland, wo sämtliche Transaktionen und Besitzrechte für digitale Grundstücke über die Ethereum-Blockchain verwaltet werden. Der Vorteil dieses Modells liegt in der vollkommenen Transparenz und dem Schutz vor der Manipulation, was ein echter Game-Changer für digitale Ökonomien ist. Der Nachteil dabei ist allerdings, dass die Skalierung schwierig ist, denn jede Transaktion verursacht individuelle Gebühren im Netzwerk und das Spielgeschehen kann nach und nach langsamer werden.

Off-Chain-Spiele mit Blockchain-Integration kombinieren hingegen klassische Gaming-Elemente mit der modernen Blockchain-Technologie. Hier läuft das Gameplay wie in herkömmlichen Spielen ab, während bestimmte Assets – wie zum Beispiel Charaktere, Skins oder Items – als NFTs auf einer Blockchain gespeichert werden. Illuvium ist ein gutes Beispiel für dieses neue Modell. Diese Variante bietet eine bessere Leistung und ermöglicht komplexere Spielmechaniken, auch wenn sie dabei weniger dezentralisiert ist.

Beide Modelle haben ihre Daseinsberechtigung und ihren Nutzen. Während On-Chain-Games maximale Transparenz bieten, sind Off-Chain-Lösungen aktuell oft die praktikablere Wahl für das flüssige Spielerlebnis, nachdem sich die Spieler sehnen.

Tokenomics in Blockchain Spielen

Fast jedes Blockchain Spiel hat seine eigene Wirtschaft, die auf sogenannten Game Token basiert. Diese Token übernehmen verschiedene Funktionen und sind oft das Rückgrat der Spielwelt in den modernen Blockchain Spielen.

  • Governance-Token: Spieler können mit ihnen über die weitere Entwicklung ihres Spiels abstimmen. Auch hier ist AXS (Axie Infinity) ein gutes Besipiel, denn hier erhalten die Inhaber Stimmrechte in der DAO (dezentrale autonome Organisation).
  • Belohnungs- oder In-Game-Währung: Game Token wie SLP (Smooth Love Potion, Axie Infinity) oder GODS (Gods Unchained) werden für das Erfüllen von Aufgaben und gewonnene Kämpfe vergeben.
  • Handelbare NFTs: In vielen Spielen existieren tatsächlich auch außerhalb des Spiels wertvolle Assets, die als NFTs auf Marktplätzen verkauft und getauscht werden können.

Dieses neue ökonomische System muss sich erst noch beweisen und seine wohl größte Herausforderung dabei ist die Volatilität. Nachhaltige Blockchain Spiele setzen deshalb auf das neue System Play-and-Earn anstatt von Play-to-Earn und gewährleisten sich so langfristige Stabilität.

Die Zukunft der NFTs

Nun stellt sich also eine grundlegende Frage: Sind die NFTs in den Spielen eine echte Revolution oder stellen sie lediglich eine Blase dar, die bald wieder zerplatzen wird? Was die Zukunft bringt, wird sich noch zeigen, doch schon jetzt ist klar, dass die hohen Preise für die NFTs den ein oder anderen neuen Spieler abschrecken. Die Spekulation der NFTs ist außerdem oft größer als der eigentliche Spielspaß. Selbst, wenn der Markt es schafft, ein gutes System zu kreieren, könnten die nationalen und internationalen Regulierungen den Handel einschränken.

Die Skalierung der Blockchain Spiele

Auch was die Skalierung angeht, besteht noch viel Unsicherheit. Die Blockchain Spiele haben nämlich eine große technische Herausforderung: besonders hohe Gasgebühren auf Netzwerken wie Ethereum erschweren günstige und schnelle Transaktionen und Lösungen wie Layer-2-Protokolle, wie zum Beispiel bei Immutable X und Polygon, oder alternative Blockchains wie Solana, die mehr Skalierbarkeit versprechen, haben sich noch nicht bewiesen. Zudem bleibt die Interoperabilität zwischen Spielen ein Problem: Während NFTs theoretisch zwischen den verschiedenen Games nutzbar sein könnten, fehlt es oft an einer standardisierten Umsetzung.

Das Thema Sicherheit

Tatsächlich können auch Hacker eine große Bedrohung darstellen. So wurde zum Beispiel die Ronin-Bridge von Axie Infinity gehackt, sodass ein Verlust von 625 Millionen US Dollar entstand. Auch die sogenannten Pump-and-Dump-Mechanismen destabilisieren Spielökonomien. Bei ihnen geht es um einen Prozess, in dem der Preis eines Tokens oder einer Kryptowährung auf künstliche Art und Weise in die Höhe getrieben wird (der sogenannte Pump), und zwar oft durch gezielte Marketingkampagnen, Social-Media-Hype oder koordinierte Käufe durch eine Gruppe von Investoren.

Sobald der Preis stark gestiegen ist und genug neue Käufer angelockt wurden, verkaufen die Initiatoren des Pumps ihre Anteile in einer großen Menge (der sogenannte Dump) und machen aufgrund der hohen Marktpreise nun Gewinne. Die anderen Investoren bleiben dabei auf ihren überbewerteten Token sitzen, denn der Preis bricht schnell ein.

Verbesserte Smart-Contract-Audits und strengere Regulierungen sollen langfristig für Sicherheit sorgen und diese unsicheren Mechanismen umgehen.

Ein Blick in die Zukunft

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Blockchain Spiele mit ihrer Transparenz, dem echten Eigentum und neuen Einkommensmöglichkeiten punkten. Dennoch besteht bei ihnen oft eine hohe Volatilität, die sich bisher noch nicht hat beseitigen lassen. Ob es in der Zukunft neue nationale und internationale Regulierungen geben wird, ist noch unklar, aber sehr wahrscheinlich. Bisher bestehen des Übrigen auch noch diverse Risiken des Betrugs, die noch verringert werden müssen. Wie auch in Innovationen wie dem Cloud Gaming müssen sich also auch Blockchain Spiele noch weiter beweisen.

Langfristig werden die Blockchain Spiele also vor allem dann erfolgreich sein, wenn sie für sich ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell schaffen können.

Menü
Cookie Consent mit Real Cookie Banner